Die Digitalen Lernwelten entwickeln derzeit ein Ausstellungskonzept das Besucher*innen auf unterhaltsame, interaktive Weise in das Thema Verwaltung einführen soll. Dabei setzen die Digitalen Lernwelten auf mediale Inszenierungen, KI-basierte Interaktionen und humorvolle Elemente, um Vorurteile und Klischees zu Bürokratie und Beamtenwesen aufzubrechen und kritisch zu hinterfragen. Statt einer rein chronologischen „Geschichte der Verwaltung“ entsteht ein lockerer Parcours mit „bürokratischem Zulassungsverfahren“ am Eingang, digitalen Installationen und Erfahrungsräumen, die zeigen, wie stark Verwaltung unseren Alltag prägt. Zentrales Anliegen ist, Neugier zu wecken und gleichzeitig kritische Reflexion zu fördern – etwa durch interaktive Stationen und überraschende Exponate. Das übergeordnete Ziel: Eine „Erlebniswelt Bürokratie“, die ernsthafte Wissensvermittlung, alltagsnahe Beispiele und augenzwinkernde Unterhaltung vereint. Durch den Einsatz moderner Technologie wie digitalen Assistenzsystemen soll zudem deutlich werden, welche Rolle Verwaltung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft spielt und wie eng sie mit unseren Lebensentwürfen verwoben ist.
Die Verwaltung als Krake: Ist es der Zorn Gottes, der uns mit Verwaltung straft, weil wir unmoralisch oder schwach oder süchtig nach Hilfe sind?
Die ausstellerische Absicht ist, bekannte Bild-Ikonen zu nutzen, um aus ihnen den Verwaltungsstaat wachsen zu lassen. Damit entstehen neue ästhetische Eindrücke, die an das bereits bestehende Bildgedächtnis der Besucherinnen und Besucher anknüpfen und dieses in gewisser Weise überschreiben. Mit der Krake zu leben und ihre Wünsche zu erfüllen, deformiert uns auf Dauer. Ohne sie zu leben, können sich viele Menschen der Spätmoderne aber gar nicht mehr vorstellen. Wir und die Krake – das ist wie Konsument und Dealer. Und je länger es dauert, desto weniger kommen wir voneinander los. Und dabei hat uns die Verwaltungskrake weder überfallen noch gegen unseren Willen in Beschlag genommen. Sie hat ein Angebot gemacht, das unser Angebot an uns selbst ist. Und sie macht es immer wieder, immer mehr, jeden Tag und jede Stunde – sie verabreicht uns ein süßes Gift, das wir selbst gebraut haben. Und dieses Gift schmeckt uns jeden Tag mehr. Ihm zu entkommen, ist uns nicht möglich, denn es macht uns schwach, schränkt uns ein und schließlich sind wir unfähig, ohne unser Gift zu leben.
weitere Verlockungs- bzw. Abschreckungsszenarien unter Anknüpfung an bekannte Medienerlebnisse